Besuch der Bürgerliste Reichenhall auf der Höllenbachalm – Regionale Erzeugung und Vermarktung

Mittlerweile schon Tradition hat die alljährliche Wanderung der Bürgerliste Reichenhall auf die Höllenbachalm. Nach einer guten Brotzeit zubereitet vom Team um Charlotte Gruber stellte Bürgerlisten Kollege Hans Gruber bei einem Rundgang die Alm vor.
Geschichtlich hat es bis Mitte des 19. Jahrhunderts fünf Anwesen in der Umgebung gegeben wie Reste von Hofstellen bezeugen. Die Höllenbachalm ist seit ca. 30 Jahren in Familienbesitz. Ein Teil des Gebäudes ist in seiner Gestalt und Substanz noch im Ursprung erhalten, nur der Stallbereich wurde vor einigen Jahren vergrößert.
Bis vor wenigen Jahren wurde der Almkäse noch auf der Alm produziert. Mittlerweile wird auf der Alm aber aufgrund der gestiegenen Hygieneauflagen und den damit verbundenen Kosten kein Käse mehr hergestellt. Die Lebensmittel für die angebotenen Brotzeiten werden jetzt im Tal, auf dem Eisenbichlerhof zubereitet.
Auf der Almfläche weiden derzeit mit 35 Jungrinder. Aufgrund des mittlerweile deutlich spürbaren Klimawandels hat sich die Weidezeit auf der Alm für die Tiere um ca. 2 Wochen verlängert.
Beim Rundgang wurde auch die Stromproduktion und Wasserversorgung vor Ort gezeigt. Hier wurde deutlich, dass auf der Alm sparsam mit vorhandenen Ressourcen umgegangen werden muss.
Die Alm liegt am Weitwanderweg Salzalpensteig und kann entweder über den Thumseesteig, die Forststraße vom Listsee oder auch bequem über den Forstweg von der Queralpenstraße B 305 erreicht werden.
Hans Gruber verdeutlichte auch die Mindestlohnproblematik. Die Betreuung des Viehs und die Weidepflege ist sehr zeitintensiv. Bei den gleichzeitig niedrigen Preisen für die erzeugten Agrarprodukte wie Milch und Rindfleisch kann nicht einmal der Mindestlohn für die Sennerinnen erwirtschaftet werden. Hier bedarf es grundsätzlich einer politischen Lösung.
Als Fazit des Besuches kann herausgestellt werden, dass es auf der Alm hochwertige regionale Lebensmittel aus eigener Herstellung gibt. Dieses Angebot für Gäste und Einheimische sei in Zeiten der Agrarindustrie und Massenprodukten eine besonders wertvoller Beitrag zur Regionalität.
Bild: Markus Spring

Die Besuchergruppe der Bürgerliste Reichenhall beim „aufgelockerten“ Gruppenbild.

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